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Stall Molenhof in der Sport-Welt

Heute war in der Sport-Welt ein Interview mit Wim van de Poel vom Stall Molenhof, der mir mit seiner Nadine die Chancen in Baden-Baden gegeben hat.


„Wir genießen jeden unserer Siege“

Was für eine sportlich erfolgreiche Woche für den belgischen Stall Molenhof um den erfolgreichen Unternehmer Wim van de Poel. Fünf Siege, darunter je ein Sieg von Nenzo, Nokov, Merignac und sogar zweimal innerhalb von einer Woche der betagte Drax, sorgten für unvergessliche Momente beim diesjährigen Frühjahrsmeeting an der Oos. Unser Mitarbeiter Frank Schmitz sprach mit Wim van de Poel, der nicht nur als Besitzer sondern auch als passionierter Zücher im Galopprennsport seit vielen Jahren engagiert ist.

Sport-Welt:
Gratulation zum Meetingschampionat der Besitzer Herr van de Poel. Haben Sie die fünf Siege schon verarbeitet?

Wim van de Poel:
Herzlichen Dank. Nein, so richtig noch nicht. Das sind ja auch unvergessliche Momente gewesen. Als wir 2004 in Baden-Baden mit Startern erstmals erschienen sind, habe wir uns über die ein oder andere Platzierung gefreut. Aber solch eine Ausbeute ist schon unbeschreiblich.

Sport-Welt:
Was gefällt Ihnen besonders an Iffezheim? Sie könnten doch auch beispielsweise nach Frankreich mit den Pferden reisen.

Wim van de Poel:
Das mag sein. Aber in Frankreich ist auch keine Atmosphäre auf der Bahn und viele Rennen finden in der Wochenmitte statt, wo ich beruflich gar nicht kann. Die Wochenendveranstaltungen mögen wir ganz besonders. Und Baden-Baden sowieso. Uns hat es gleich beim ersten Mal, der Tipp kam übrigens von unserem Landsmann, dem Trainer Leo Braem, dass wir nach Baden-Baden gehen müssten, dort sehr gut gefallen. Von da an haben Nadine (Anm. d. Red.: Trainerin Nadine Verheyen) und ich kein Meeting ausgelassen. So haben wir beispielsweise auch Pferde auf den Auktionen gekauft. Gerade die Atmosphäre mit einer toll besuchten Rennbahn ist doch das Salz in der Suppe, und wenn du dann noch gewinnst, ist das doch wie ein Traum. Wir geniessen jeden Sieg.

Sport-Welt:
Das heißt der Rennsport bedeutet für Sie Freizeitvergnügen und Hobby in erster Linie?

Wim van de Poel:
Genau, das haben wir immer so gehalten. Wer glaubt mit Pferden Geld zu verdienen, der lügt. Wir haben einfach nur Spaß an der Sache und das soll auch so bleiben.

Sport-Welt:
Wo bereiten Sie Ihren Pferde vor?

Wim van de Poel:
Auf einer Anlage in Herenthout, rund 30 km von Antwerpen entfernt. Der Stall ist nach einer Mühle benannt, die auf unserem Areal liegt. Die Pferde werden auf einer 1200 Meter-Bahn vorbereitet, wobei uns der zuverlässige Alex Benoit und seine Frau Chris Janssen zur Verfügung stehen. Beide geben alles und leben für die Pferde. Wenn ich es beruflich schaffe, reite ich am Wochenende schon mal mit aus. Das Schönste ist, dass wir zu allen Rennbahnen ob nach Ghlin, Köln, Düsseldorf oder Neuss gerade einmal maximal 200 Kilometer unterwegs sind.

Sport-Welt:
Sie sind beruflich in der Speditionsbrachne stark engagiert?

Wim van de Poel:
Ja, unser Unternehmen, das mein Bruder und ich vom Vater im Jahr 1989 übernommen und weiter vergrößert haben, beschäftigt heute rund 270 Mitarbeiter und besteht u.a. aus rund 160 LKW's. Dazu arbeiten wir mit ca. 30 Subunternehmen zusammen und haben Geschäftskontakte vornehmlich mit Frankreich, Italien und Deutschland.

Sport-Welt:
Allein vier Rennen haben Sie in Iffezheim mit der jungen Rebecca Schumacher gewonnen. Wie kamen Sie auf die Reiterin?

Wim van de Poel:
Eigentlich war Terry vorgesehen, konnte aber gewichtsmäßig nicht immer in den Sattel steigen. Rebecca hat uns mit ihrem Kölner Ritt auf Execution sehr viel Freude bereitet, hat zudem noch 2 kg Erlaubnis. Sie arbeitet bei Andreas Löwe, bei dem ich noch drei Zwei- und Dreijährige vorbereiten lasse. Für uns hat sie die Order exakt umgesetzt und sich zudem weiter verbessert. Rebecca ist jedenfalls auf einem guten Weg.

Sport-Welt:
Wie geht es Ihrer Stute Fabiana und welche anderen Dispositionen haben Sie außerdem in der Zucht?

Wim van de Poel:
Fabiana geht es sehr gut, sie wurde in Coolmore von Dylan Thomas gedeckt. Außerdem haben wir noch Forever Nadine, die im laufenden Jahr an Etzean verpachtet von Lord of England gedeckt wurde.

Sport-Welt:
Und im Rennstall?

Wim van de Poel:
Da haben wir neben unseren eigenen Aktivitäten noch sechs Pferde beim Trainer unseres Vertrauens, Andreas Löwe in Köln, stehen. So hat Isolda bei ihrem Debüt in Baden als Zweite gleich überzeugen können. Die Stute ist sehr gut gelaufen, sollte dazu gelernt haben, da sind wir sehr zuversichtlich. Auch ihre zweijährige Halbschwester Isolo macht uns Freude. Vorsichtig gesprochen könnte sie als Lord of England-Tochter zweijährig am Ablauf erscheinen. Rosie Thomas, eine zweijährige Tochter aus der Rosengeste (Anm. d. Red. 64.000 Euro auf der Badener Jährlingsauktion) besitzt noch einen Nennung für die Winterkönigin. Daneben hat der Selkirk stammende Kishon (Anm. d. Red. 94.000 Euro auf der BBAG-Jährlingsauktion), ein Brümmerhofer, mit dem Münchener Auktionsrennen eine interessante Disposition. Bei den Dreijährigen haben wir mit Famke, einer Halbschwester zu Fabiana, ein spätes Pferd, die noch Zeit benötigt. Außerdem Niska, einer rechten Schwester von Nenzo, ebenfalls ein großes, spätes Pferd.

Sport-Welt:
Freuen Sie sich über Ausgleich IV- oder Ausgleich III-Siege genauso?

Wim van de Poel:
Natürlich träumen wir von Listen- und Gruppe-Siegen. Mit Fabiana bei Andreas Löwe waren wir im Klassiker, den Guineas 2009 nur mit einem Hals unterlegen. Aber ich zolle jedem Pferd Respekt, egal in welcher Leistungsklasse. Sie geben schließlich alles für unser Vergnügen.
(09.06.2011)