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Dresden: Siege auf Bear Paolina, Chairlady und Not Allowed

Was soll man sagen ... das ist mehr als gut gelaufen, mein erster Hattrick an einem Renntag. Die Pferde waren alle gut auf dem Posten und Glück kam beim ersten Treffer auch noch dazu. Und ganz ehrlich muss ich sagen, so ganz schön anzusehen waren die Ritte im Endkampf nicht, ich hatte richtig zu tun, dadurch den einen oder anderen Haken drin. Manche sagen Schönheitsfehler, mich ärgert das. Da ist die Woche mal wieder E-Pferd bei mir angesagt.

Im ersten Rennen hatte mir Trainer Christian Sprengel die Debütantin Agama anvertraut, den Aufgalopp zur Startstelle haben wir noch gemacht, dann wurde Agama vom Start verwiesen weil ein Stempel für die Ständerstartprüfung im Pass vergessen wurde einzutragen. Naja, ruhig zurückgecantert, aber muss sagen, schöne Galoppade hat das Pferd.

Für Trainer René Vinklárek ritt ich Sappho. Es war schon nach Form klar, daß wird hier eine schwierige Kiste. Im Schlußbogen hatte ich schon nichts mehr in der Hand, mehr als der 10. Platz war nicht drin.

Den ersten Sieg am Renntag bekam ich am grünen Tisch. Lutz Pyritz hatte mich auf Bear Paolina gebucht, die mit guter Form an den Start kam und vorne schon ein Wörtchen mitreden sollte. Die Order vom Trainer lies sich gut umsetzen, da passte alles, aber gewonnen hätten wir das Rennen regulär niemals. Alex hätte das HÜ nach Hause gebracht, es ging in der Zielgeraden eigentlich nur noch um den 2. Platz. Aber das Pferd von Alex scheute, mähte eine Begrenzungsstange um und kam dann kurz auf die Sandbahn. Alex setzte neu an und gewann immer noch wie er wollte, aber schade für Alex, er hatte damit das Geläuf verlassen und somit gegen die Rennordnung verstoßen. Naja, drin ist drin, hatte ich vor 2 Wochen in Bad Doberan manchmal Pech an den Händen, war heute halt mal das Glück auf meiner Seite ;-).

Dann gings schon direkt weiter, Herr Jörgensen hatte mich für Chairlady verpflichtet, nachdem Annika leider zur Zeit verletzt ist (gute Besserung Annika!). Ein guter Ritt, auf dem ich mir durchaus Chancen ausgerechnet hatte. Der Rennverlauf war optimal, Chairlady bestens aufgelegt, als es kurz eng wurde hat sie nochmal schön angezogen und das Ding sicher nach Hause gebracht. Hat mich gefreut, das war beim 2. Ritt mein erster Sieg für Trainer Hans-Heinrich Jörgensen.

Es kam das Hauptrennen, der 21. Gelos Triumph. Im Grunde hatte ich gar nicht geplant, Not Allowed für Trainer Marco Angermann zu reiten, da ich eigentlich schon auf einem anderen Pferd saß. Naja, wegen dem Gewicht wurde das dann gecancelt und ich hab dann Herrn Angermann angerufen, der mich auch versucht hatte zu erreichen. Nach den Vorformen, ich denke die Stute hatte wohl niemand auf der Rechnung und so stand sie auch als 416:10-Außenseiterin am Toto. Die Order des Trainers lies sich richtig gut umsetzten, schön an 3. - 4. Stelle legen und im Einlauf sehen was geht. Und wie die brummte, jederzeit bot sich mir die Stute an und richtig schön was in der Hand. Im Einlauf hab ich dann Not Allowed nach außen auf die guten Spuren genommen und ab ging es. Ich musste da zwar was drauf tun, aber ich hatte das Gefühl, die will das Rennen unbedingt gewinnen und nach vorne. Not Allowed hat riesiges Herz gezeigt und das Rennen verdient gewonnen.

Im letzten Rennen ritt ich nochmals für Herrn Jörgensen. Olivia bin ich bereits einmal geritten und auch hier hatte ich mir einen Platz vorne ausgerechnet, die Frage war nur ob Olivia diesmal abspringt. Gut abgesprungen, ging aber trotzdem nicht, auf dem aufgewühlten Boden grub sie sich regelrecht ein, das war nicht ihr Ding. So stand hier am Ende nur der 10. Platz.


Not Allowed: Behauptete sich im langen Endkampf knapp aber sicher

Mit einem Paukenschlag endete das Hauptereignis des Tages, mit Not Allowed überquerte die längste Außenseiterin im Feld als erste die Linie. Lange Gesichter bei den Wettern, strahlende Mienen bei den siegreichen Aktiven. Besitzerin Karin Heyne hätte am liebsten die die ganze Welt umarmt und Jungtrainer Marco Angermann, der in Leipzig gegenwärtig sechs Vollblüter betreut, freute sich wie ein Schneekönig über seinen zweiten Karierreerfolg: „Bei ihr muss alles passen. Zuletzt in Leipzig ist sie zweimal behindert worden. Heute hat die Reiterin die Order exakt umgesetzt, ist an zweiter, dritter Stelle gegangen und hat weit außen die schnellste Spur gefunden“. Tatsächlich glänzte Rebecca Danz mit einem blitzsauberen Ritt, mit dem sie einen lupenreinen Hattrick vollendete.

Chairlady: Zog von der Spitze bestens durch, hielt einen Vorteil zäh fest

Mit einem formgemäßen Einlauf und zugleich dem zweiten Tagessieg von Rebecca Danz, im Sattel der vierjährigen Peppercorn-Tochter Chairlady, endete dieser Ausgleich IV. „Die Stute braucht die Rennen von der Spitze. Da hatten wir heute einen idealen Rennverlauf“, so die Siegreiterin nach dem Absatteln. Dabei war die Frontrennerin mit einem flotten Antritt wie gewünscht gleich an die Spitze gezogen. Hay Fever und Fleur du Pre hatten dahinter eine günstige Position eingenommen. Eingangs der Zielgeraden zu dieser Sprintprüfung waren die Vertreterin von Besitzertrainer Hans-Heinrich Jörgensen, Chairlady, und der nachsetzende Namid-Sohn Hay Fever leicht voraus. Chairlady konnte in der Hand von Rebecca Danz immer zulegen und hielt einen erkämpften Vorteil bis zum Pfosten fest.

Lag stets in Lauerposition, machte sich im Einlauf noch entscheidend frei

„Das Glück war wohl hier auf meiner Seite“, so der kurze Kommentar von Rebecca Danz, nachdem die Rennleitung den Einlauf in diesem Ausgleich IV zu ihren Gunsten geändert hatte. Den Zielpfosten hatten nämlich im Rennen selbst die Tertullian-Tochter Alluvia mit Jockey Alexander Pietsch im Sattel als Erste erreicht. Da aber die fünfjährige Stute in der Zielgeraden eine Begrenzungsstange „verrückt“ hatte und zu allem Überfluss anschließend noch auf die Sandbahn geraten war, blieb der Rennleitung nichts anderes übrig, als die eigentliche Siegerin zu disqualifizieren und wegen Verlassens der Bahn aus der Wertung zu nehmen. Nach Überprüfung durch die Rennleitung kamen letztendlich Bear Paolina aus dem Dresdener Trainingsquartier von Lutz Pyritz und Rebecca Danz zu diesem Erfolg, nachdem die Stute mit Quaterback Jack zunächst nur um die Platzierung gerrungen hatte.



Rebecca Danz gewinnt Gelos-Triumph und feiert Hattrick

Rebecca Danz wird den 22. Gelos-Renntag in Dresden-Seidnitz nicht so schnell vergessen. Die 23-jährige gebürtige Magdeburgerin feierte vor über 6000 Zuschauern den ersten Hattrick ihrer Karriere als Amazone und krönte diesen auch noch mit dem Sieg im Hauptrennen.

Doch der Reihe nach. Nachdem sich Amateur Dennis Schiergen und der Dresdner Alexander Pietsch die Siege in den ersten vier Rennen des Tages „brüderlich“ geteilt hatten, überquerte im fünften Rennen erneut Pietsch mit Alluvia als Erster die Ziellinie. Weil die fünfjährige Stute zu Beginn der Zielgeraden aber weit auf die Außenbahn galoppierte, eine Begrenzungslatte umriss und die Bahn verließ, wurde die Siegerin disqualifiziert. Damit büßte Pietsch den dritten Tagestreffer ein und die Zweitplatzierte Bear Paolina aus dem Stall von Dresdens Trainer Lutz Pyritz wurde zur Siegerin erklärt. Im Sattel der Vierjährigen saß Rebecca Danz. „Natürlich hatte ich etwas Glück dabei“, gab Danz, die vielen noch unter ihrem Mädchennamen Schumacher ein Begriff ist, später zu.

Kaum war die Siegerehrung vorbei, saß die jetzt in Köln lebende Amazone bereits wieder im Sattel und stürmte mit Chairlady zum zweiten Sieg. Doch im anschließenden 21. Gelos-Triumph setzte Danz noch einen drauf. Mit der 416:10-Außenseiterin Not Allowed aus dem Leipziger Stall von Trainer Marco Angermann schlug sie der versammelten Konkurrenz ein Schnippchen, steuerte die neunjährige Stute mit einer dreiviertel Länge Vorsprung ins Ziel. Favorit Concordia musste sich als Zweiter ebenso geschlagen geben wie der vom Dresdner Trainer Stefan Richter betreute Indian Lovesong (4.).

„Drei Siege an einem Renntag habe ich noch nie geschafft. Das ist für mich schon etwas Besonderes“, sprudelte die 1,56 m kleine und nur 49 kg schwere Reiterin freudestrahlend heraus. Seit sie mit elf Jahren mit dem Pferdevirus infiziert wurde, hat sie auf eine Laufbahn im Rennsattel hingearbeitet. Bereits seit vier Jahren reitet sie als Profi und hat mit den drei Siegen gestern in Seidnitz jetzt 33 Erfolge in ihrer Statistik zu Buche stehen. Seit Sommer 2010 arbeitet sie bei Trainer Andreas Löwe in Köln und sie reitet nicht nur in Deutschland, sondern war auch schon im Ausland aktiv, unter anderen in Belgien. Mit Dresden wird sie aber in Zukunft noch enger verbunden sein, „denn so einen Hattrick vergisst man nicht so schnell“, wie Rebecca Danz betont.
(02.09.2012)