Rückblick Saison 2017
Was soll man sagen über eine Saison, wo man die bisher beste Gewinnsumme eingeritten ist? Stolz ist man, glücklich auch, es ist zwar ein kleiner Wehrmutstropfen dabei, aber ich kann ein total positives Fazit dieser Saison ziehen.
Spät bin ich eigentlich in diese Saison gestartet, der erste Sieg lies auf sich warten. Man ist dann auch nicht gerade mit Selbstvertrauen gefüllt bis oben hin, aber das reiten konnte ich ja nicht verlernt haben. Es sind kleine Schrauben, die manchmal neu gestellt werden müssen. Und so kam mein Wechsel zum Stall Diana von Tainer Jens Hirschberger und dem Gestüt Auenquelle zum richtigen Zeitpunkt.
Vom ersten Tag an wurde ich von diesem Team klasse aufgenommen und ich vergesse nie, wie der Trainer mich an meinem ersten Arbeitstag fragte, was ich in den Sattel bringe und schmunzelnd meinte: Dann merk dir die für Köln. Ich dachte nur, wow, und bin ganz stolz und glücklich mittags nach Hause gegangen. Der Trainer erinnert mich an meinen alten Trainer Andreas Löwe, in der Art und in der Ruhe.
Das ich mir überhaupt einmal die Rennfarben vom Gestüt Auenquelle überstreifen darf, davon hätte ich nie geträumt. Ich bekam die Chance auf Molly le Clou, mit dem ich nun diese Saison 3 klasse Rennen gewinnen konnte und etliche gute Platzierungen einlief. Ich bin stolz auf diesen Burschen und glücklich, das ich das Vertrauen auf diesem Pferd bekommen habe. Den wohl genialen Abschluß dieser Saison lieferte er dann auch auf der Sandbahn in Neuss ab ;-)
Wie schon geschrieben, es war mein Jahr mit der besten Gewinnsumme, auch die Anzahl der Ritte ging wieder nach oben, auch das ist positiv zu bewerten. Leider nicht von den Siegen her, und diese wollte ich übertreffen. Es wäre möglich gewesen, denn mein Ziel ab Mitte dieser Saison war, am Ende der Saison in der Statistik der Jockeys bei den Damen ganz oben zu stehen. Es wäre noch leicht möglich gewesen, leider war der Unfall in Dortmund mein vorzeitiges Saisonaus. So schließe ich das halt mit dem 2. Platz ab, was kein Beinbruch für mich ist. Es kommt ein neues Jahr, neue Aufgaben und neue Ziele stehen an. Ich ziehe also ein mehr als positives Fazit dieser Saison. Als Amazone im Galopprennsport, die Saison war richtig gut.
Auch in diesem Jahr habe ich wieder etwas gelernt, egal wie schlecht ein Jahr beginnt, es kann gut enden. Letztes Jahr habe ich auf den letzten Drücker das Turf-Championat Südwest gewonnen, dieses Jahr war ich erst ab der 2. Saisonhälte richtig drin, aber dann richtig gut und ich habe den Traumjob hier beim Gestüt Auenquelle gefunden. Das ist auch etwas, was zählt!
Etwas trübt diese Saison, die Erkrankung meines Jockeykollegen Daniele Porcu. Daniele ist ein fantastischer Mensch, immer gut gelaunt, ich kann mich nicht erinnern, ihn mal auf einer Rennbahn nicht lachen gesehen zu haben. Also wenn man sich das alles mal so zu Gemüte führt, was der auf sich genommen hat, wie sagen die Männer immer: Eier in der Hose. Sollte man als Frau zwar wohl nicht schreiben, aber hier schreibe ich das. Denn was der diese Saison auf sich genommen hat, war genau das. Daniele, wenn Du das hier liest, also ich war in Dortmund bei den Wünschen für Dich nicht dabei, ich war da leider schon im Krankenhaus. Also auch von mir: Forza Daniele! Ich will irgendwann mit Dir wieder Rennen reiten. Also, bekämpfe die Sche... und komm zurück.
An alle Besitzer, Trainer, Besitzertrainer, die mir diese Saison die Pferde anvertraut haben: Danke! Ich habe immer nach bestem Gewissen geritten und mein bestes gegeben, um ordentliche Ritte abzuliefern. Das glückt nicht immer, aber ich denke, wenn ich so Revue passieren lasse, bis auf 2 oder 3 war alles ok.
Ich wünsche ein frohes und besinnliches Fest, einen guten Rutsch ins neue Jahr und eine erfolgreiche Saison 2018!
Eure Rebecca